5 gute Führungseigenschaften, die Ihnen Mitarbeiterzufriedenheit garantieren

Moderne Führung
gute Führungseigenschaften - schlechte Führungseigenschaften

Möchten Sie als Top Manager eine gute Führungskraft sein? Ich hoffe doch. Aber: welche Eigenschaften zählen dazu? Kann man das lernen? In diesem Artikel lesen Sie über die 5 zentralen Führungseigenschaften, an denen Sie gute Top Manager erkennen – bei sich selbst oder auch bei anderen.

Führungsexperte Reinhard K. Sprenger schreibt in einem Gastbeitrag bei Spiegel online Folgendes:

Nimmt man hinzu, dass ein Unternehmen um die Zentralidee der Zusammenarbeit herum gebaut ist, dann muss man Menschen zu Führungskräften machen, die den Kooperationsvorrang im Unternehmen zur Geltung zur bringen: Leute ohne Super-Ego, Menschen, die die Leistung anderer fördern. Es braucht Fremdoptimierer. Die das Interesse des Ganzen über das eigene stellen, die tun, was zu tun ist, die vor allem sich dafür einsetzen, dass ihre Mitarbeiter aufblühen, und dafür in Kauf nehmen, selbst nicht permanent im Rampenlicht zu stehen.

In diesem Artikel erfahren Sie:

Welche Führungseigenschaften machen einen guten Top Manager bzw. eine gute Führungskraft aus?

1. Alphatiere oder Mentoren

Ein typisches Alphatier lässt niemals einen Zweifel daran, dass es um SEIN Fortkommen geht. Persönliche Interessen stehen über den Unternehmensinteressen. Die eigene Karriere darf auch schon mal auf Kosten anderer oder der des Unternehmens befeuert werden. Ellenbogendenken ist an der Tagesordnung. Nein, das sind keine guten Top Manager, da sind wir uns hoffentlich einig. Ich würde sogar sagen, das ist eine schlechte Führungseigenschaft.

Mentoren (Wikipedia) sind Führungspersönlichkeiten, die anderen mit Rat und Tat und den eigenen Erfahrungen konstruktiv zur Seite stehen, um DEREN Weg zu fördern. Darüber hinaus stellen Mentoren auch das eigene Netzwerk zur Verfügung, damit eine Führungskraft den eigenen Weg im Unternehmen besser findet und gehen kann.

Ein Mentor ist ein wichtiger Ansprechpartner für eine Führungskraft oder andere Leistungsträger. Denn er kennt sich im Unternehmen aus. Kennt die unterschiedlichen Charaktere und Eigenschaften von Schlüsselpersonen. Außerdem kennt er die „unausgesprochenen“ Spielregeln, die Sie als „Neuer“ im Unternehmen niemals wissen können.

Ich kenne viele Top Manager, die sich gerne als Mentor für jüngere Führungskräfte zur Verfügung stellen. Achtung: übernehmen Sie sich nicht. Lieber wenige Führungskräfte gut betreuen, als zu viele Nachwuchsleute, für die man keine Zeit hat. Das bringt keinem etwas.

Sie haben noch keinen Mentor? Dann suchen Sie sich schnell einen. Sie sind selbst Mentor? Herzlichen Glückwunsch. Dies ist Eigenschaft Nr. 1 für einen guten Top Manager und Leader.

2. Die Intelligenz der Mitarbeiter moderieren

Sie haben viele gute Ideen und Lösungen? Sie wollen unbedingt Ihre eigenen Lösungen auf den Weg oder den Mann bringen? Autsch. Das ist als Führungskraft kontraproduktiv und als Top Manager sowieso. Das ist sicherlich auch eine schlechte Führungseigenschaft.

Viel förderlicher ist die Einstellung, dass Sie intelligente Mitarbeiter haben, die über die Prozesse und Inhalte des jeweiligen Projektes im Detail besser Bescheid wissen als Sie. Als Moderator der Mitarbeiter sehen Sie lieber Ihre Aufgabe darin, dieses Potential zu heben. Letztlich werden Sie in der täglichen Führungsarbeit deutlich entlastet und gewinnen mehr Zeit für andere Dinge, wie z. B. strategische Aufgaben. Die Motivation der Mitarbeiter wird deutlich zunehmen. Versprochen!

Moderieren Sie die Intelligenz der Mitarbeiter. Führen Sie die losen Enden Ihrer Mannschaft zu einem großen Ganzen zusammen. Ihre Einstellung und Haltung ist die eines Moderators? Dann verinnerlichen Sie bereits die Führungseigenschaft Nr. 2 für eine Führungskraft der Zukunft.

3. Überzeugungskraft versus Durchsetzungsvermögen

Als Führungskraft und noch viel mehr als Top Manager müssen Sie sich im Führungskräftealltag behaupten und durchsetzen. Das steht außer Frage. Doch: es ist immer eine Frage der Art und Weise.

Zwei Beispiele: Thomas Z. ist leistungsorientiert, sehr pfiffig und engagiert. Leider ist er immer davon überzeugt, dass SEINE Meinung die richtige ist. Kraft seiner Rhetorik drückt er jeden anderen Gesprächspartner an die Wand. Sein Ruf ist umstritten. Alle sind der Meinung, dass er durchsetzungsstark ist.

Aber: Seine Kollegen, Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten hassen ihn, weil er dem anderen keine Chance und Wahl lässt. MITEINANDER? Auf keinen Fall. Am Anfang des Gespräches steht der Gewinner schon fest und zwar Thomas Z. Wer immer gewinnen will, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste, schafft sich immer mehr Feinde.

Der Gewinn des Durchsetzungsvermögens schwindet im Vergleich zum kooperativen Miteinander. Meistens ist es so, dass solche Führungskräfte am Ende des Spiels die Verlierer sind. Wer kann wendet sich ab. Unternehmen entlassen solche „durchsetzungsfähigen“ Führungskräfte auch gerne, sobald es eine Möglichkeit gibt.

In den letzten Jahren stelle ich immer häufiger fest, dass ein Top Manager, der auf diese Art und Weise vorgeht häufig auch entlassen wird. Sogar, wenn die Unternehmensergebnisse brillant sind. Hier finden Sie also ebenfalls eine schlechte Führungseigenschaft.

Nadja M. geht anders vor: Auch sie will überzeugen und tut es auch. Am Anfang der Gesprächsrunden sammelt sie die unterschiedlichen Sichtweisen, Wünsche, Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Beteiligten ein. Sie schafft eine gemeinsame und vertrauensvolle Basis. Jeder kommt zu Wort. Sie macht noch einmal die Zielstellung klar bzw. das Ergebnis was am Ende dabei rauskommen soll.

JEDER ist jetzt gefragt in einem konstruktiven Miteinander zu dem Ergebnis zu kommen. Wer die besseren Argumente für die jeweiligen Situationen hat wird gehört. Nadja M. überzeugt Kraft Ihrer Persönlichkeit und Führungsstärke und nicht durch Dominanz. Sie erhält Wertschätzung und Anerkennung von Mitarbeitern, Kollegen, und Kunden.

Nadja M. überzeugt Kraft Persönlichkeit und natürlicher Autorität. Somit haben wir schon Führungseigenschaft Nr. 3 für einen guten Top Manager und hervorragenden Menschen.

4. Rahmenbedingungen sicherstellen

Zu Ihrer zentralen Aufgabe als GUTER Top Manager oder auch Führungskraft auf der mittleren Führungsebene zählt, dass Sie dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter effektiv arbeiten können. Wie machen Sie das? Sorgen Sie dafür, das es klare Rahmenbedingungen gibt.

Sorgen Sie dafür, dass diese Rahmenbedingungen eingehalten werden. Stellen Sie sich schützend vor Ihre Mitarbeiter und verteidigen Sie sie gegenüber anderen im Unternehmen wie ein starker Löwe seine Jungen. Zeigen Sie Rückgrat gegenüber anderen Bereichen und Abteilungen.

Ein hervorragender Top Manager schafft Klarheit statt Verwirrung. Diese Führungskräfteeigenschaft Nr. 4 wird noch zu oft vernachlässigt. Sie stellt allerdings einen sehr großen Hebel für eine effektive Mitarbeiterführung dar.

5. Führungskraft als Coach

Sie wollen ein guter Top Manager sein? Dann nehmen Sie sich ein Beispiel an einem in der freien Wildbahn lebenden Wolfsrudel. Es gibt ca. 5 – 7 „Spielregeln“, die für alle gelten. Egal auf welcher Hierarchie. Ansonsten gibt der „Leiter“ viel Freiheit und Freiraum, damit jeder einzelne Mitarbeiter Kraft seiner Fähigkeiten seine Aufgaben bewältigen kann.

Als Leader unterstützen Sie, wo es notwendig ist und halten sich raus, wo es überflüssig ist. Der Chef stärkt die Fähigkeiten der Mitarbeiter. Im Gegenzug lassen sich die Mitarbeiter auf den Zusammenhalt des Teams ein. Sie ziehen gemeinsam mit dem Vorgesetzten und den Kollegen an einem Strang. Seien Sie der beste Coach Ihres Teams. Hier lesen Sie übrigens, was Google in einer umfangreichen Studie dazu herausgefunden hat.

5 Führungseigenschaften, die ein Top Manager als gute Führungskraft beherrschen sollte

Sie haben wahrscheinlich jetzt schon eine Idee, was die Merkmale für eine Führungskraft mit Führungskompetenz ist, oder? In erster Linie ist es eine Frage der Haltung bzw. Einstellung. Sind Sie als Top Manager oder Führungskraft im mittleren Management eher an einem „Miteinander“ interessiert und wollen gemeinsam mit anderen ein Ergebnis oder Ziel erreichen? Oder stehen die eigenen Interessen im Mittelpunkt, was dann schnell in einem „Gegeneinander“ münden kann. Seien Sie bitte ehrlich zu sich. Alles andere macht keinen Sinn. Ihre Mitarbeiter „spüren“ Ihre innere Einstellung sowieso meilenweit gegen den Wind.

Lassen Sie uns die wichtigsten Eigenschaften für einen hervorragenden Top Manager und Führungskraft zusammenfassen:

  1. Mentor
    Seien Sie Mentor und unterstützen Sie andere.
  2. Moderator der Intelligenz der anderen
    Werden Sie Moderator. Ein Moderator hebt das Potenzial der anderen und verbindet deren Intelligenz.
  3. Menschenorientierte Überzeugungskraft
    Überzeugen Sie durch ein konstruktives Miteinander. Das Ergebnis entscheidet und nicht, wer die zündende Idee hatte. Überzeugen Sie Kraft Persönlichkeit und natürlicher Autorität.
  4. Klarheit durch gute Rahmenbedingungen schaffen
    Unterstützen Sie Ihre Mannschaft durch klare Rahmenbedingungen.
  5. Freiheit durch Spielregeln
    Schaffen Sie 5 – 7 „Spielregeln“ und sorgen Sie so für Freiheiten und Freiraum.

Was erwartet ein Mitarbeiter von einem guten Vorgesetzten? Egal ob Top Manager oder Führungskraft?

Sie können ziemlich sicher sein, dass ein Mitarbeiter genau das von Ihnen als gute Führungskraft erwartet. Ihnen fällt das leicht, weil diese Einstellungen und Eigenschaften quasi in Ihrer DNA fest verankert sind? Herzlichen Glückwunsch!

Seien Sie stolz darauf und bauen Sie sie weiter aus. Sie werden feststellen, dass die Mitarbeiter Ihnen leichter vertrauen, gemeinsam mit Ihnen schwierige Situationen durchstehen und deutlich innovativer sind. Die Mitarbeiterzufriedenheit nimmt deutlich zu.

Machen Sie sich bitte bewusst: Ein Mitarbeiter kommt ins Unternehmen, wegen des Image des Unternehmens. Sie verlassen das Unternehmen i. d. R. wegen des unmittelbaren Vorgesetzten. Als GUTER Top Manager können Sie daher die Mitarbeiterbindung enorm stärken.

P.S. Sie fragen Sie vielleicht, wo bleiben denn die Hard-Facts, also das Fachwissen? Tja, wenn es um Führungseigenschaften geht, die für Mitarbeiter eine Bedeutung haben, fallen die fachlichen Fähigkeiten so gut wie unter den Tisch.

Was erwarten Sie als Führungskraft und Top Manager von Ihren Mitarbeitern?

Blöde Frage, am liebsten natürlich genau die gleichen Eigenschaften, die die Mitarbeiter von Ihnen als Vorgesetztem erwarten. Schauen Sie sich in der Mannschaft um und suchen Sie die Mitarbeiter heraus, die genau diese guten Eigenschaften mitbringen. Sie sind die „GOLDEN NUGGETS“.

Leistungsträger, High Performer, Golden NUGGETS

Sie sehen sich als Top Manager mit guten Führungskräfteeigenschaften? Ich bin begeistert von Ihnen und begleite Sie gerne mit besonderem Herzblut als Executive Coach und Sparrings-Partnerin. Ja, diese meine Lieblingsklienten nenne ich die Leistungsträger in Unternehmen, die ich an anderer Stelle im Blog schon mal ausführlich charakterisiert habe.

Ein wichtiger Hinweis ist allerdings auch, wie Sie High Performer erkennen und High Performer motivieren und führen und letztlich auch binden.

Das Unternehmen voranbringen und sich selbst treu bleiben – ein Widerspruch?

Wie kann ich Menschen bewegen, das Unternehmen voranbringen und gleichzeitig mir selbst treu bleiben?

Insbesondere die Top Manager unter Ihnen fragen sich wahrscheinlich: an der Unternehmensspitze gelten doch noch mal andere Regeln. Wieso werde ich hier mit den Führungskräften des mittleren Managements in einen Topf geworfen? Die Antwort ist recht einfach: Gute Führungseigenschaften unterscheiden erst einmal nicht zwischen den Hierarchien. Da gelten die gleichen „Merkmale“.

Als Top Manager an der Unternehmensspitze kommen allerdings noch eine weitere Führungseigenschaften hinzu. Der Umgang mit der Politik.

So stellen sich manche Top Manager an der Unternehmensspitze die Frage: Kann ich als Geschäftsführer oder Top Manager als Mensch professionell handeln, eine gute Führungskraft mit hervorragenden Eigenschaften sein und das alles ohne mich zu verbiegen?

Immerhin herrscht ja an der Unternehmensspitze immer noch viel Macht und Politik. Ja, Sie können tatsächlich als gute Führungskraft an der Unternehmensspitze Bedeutendes bewegen und auch noch sich selbst treu bleiben. In meinem Buch „Herausforderungen im Führungsalltag“ erfahren Sie wie’s geht.

Fazit: zentrale Aufgaben eines Top Managers und einer Führungskraft

Eine Führungskraft (Mittleres Management) wird dafür bezahlt gemeinsam mit den Mitarbeitern vorgegebene Ziele zu erreichen und Ergebnisse zu erzielen. Vornehmlich geht es also darum, diese Ziele nicht durch „Eigenarbeit“ zu sichern, sondern indem eine Mannschaft aufgebaut und entwickelt wird, die durch Motivation, Mitdenken und Eigenengagement diese Ziele erreicht. Die gute Führungskraft agiert dabei stets im Dienst des großen Ganzen, des Unternehmenserfolgs.

Bei einem Top Manager stehen andere Dinge im Vordergrund: Hier geht es um Strategien, Beziehungen, Verhandlungen – vor allem aber auch um politisches und taktisches Kalkül.

Dennoch sind die zentralen Führungseigenschaften gleich.

Jetzt kennen Sie 5 Eigenschaften, die einen Top Manager und eine gute Führungskraft ausmachen. Es gilt Mentor und Moderator zu sein. Kraft Ihrer natürlichen Autorität und Persönlichkeit zu überzeugen. Für klare Rahmenbedingungen zu sorgen und sich schützend hinter Ihre Mitarbeiter zu stellen. Mit 5 – 7 Spielregeln für eine verlässliche Basis in der Mannschaft zu sorgen und ansonsten viel Freiheit und Kreativität den Mitarbeitern zu überlassen.

Was sind Ihre Erfahrungen?

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

P.S. Wenn Sie schon länger dabei sind und Sie sich überlegen, wie Sie Ihre Führungseigenschaften weiter ausbauen und verfeinern können, könnte dies ein effektiver Weg sein, Ihren Wunsch umzusetzen.

Bild: Depositphotos #53776241 @Deklofenak

Schlagwörter: FührungseigenschaftenführungskompetenzmitarbeitermotivationTop-Managerzentrale Aufgaben Führungskraft

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