Coaching für Führungskräfte: So hoch sind die Kosten wirklich

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Kosten Führungskräfte-Coaching

Wenn sich C-Level, Vorstände, Geschäftsführer oder Entscheider für ein Führungskräfte-Coaching interessieren, geht es oft um die Kostenfrage. Der wahre Preis einer Sparringspartnerschaft aber findet sich nicht auf der Rechnung des Coaches. Denn der Verzicht auf ein Coaching kann ambitionierten Führungskräften die Karriere kosten. Und für eine Fehlbesetzung im C-Level müssen Unternehmen mitunter Millionen blechen. Im folgenden Beitrag wage ich einen differenzierten Blick auf das wahre Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Coachings.

Inhaltsverzeichnis

  1. Sparringspartner: Die Skepsis ist groß
  2. Warum Spitzensportler nicht ohne Coach trainieren
  3. Was kostet ein Führungskräfte-Coaching?
    3.1. Fallbeispiel: Die Kosten eines Fehlschlags sind kaum mit Geld aufzuwiegen
    3.1.1. In der Qualifikation spitze, auf lange Sicht erfolglos
    3.1.2. Nur ein (wirklich!) erfahrener Coach ist sein Geld wert
    3.2. Können Sie sich den Verzicht auf einen Coach leisten?
    3.3. Warum ein Coaching manchmal die günstigere Alternative ist
    3.4. Scheitern von Top-Führungskräften ist auch für Unternehmen teuer
  4. Fazit: Stellen Sie die richtige Frage

Sparringspartnerschaft: Die Skepsis ist groß

Auch, wenn sich der Wind allmählich zu drehen beginnt, gerade im deutschsprachigen Raum glauben noch immer viele Top-Manager, dass sie auf sich allein gestellt bleiben müssen. Unterstützung durch einen erfahrenen Coach oder Sparringspartner? Würde nur unnötig Schwäche zeigen. Ist teuer. Und bringt am Ende doch ohnehin nichts. So ähnlich dachte auch Eric Schmidt, Ex-CEO von Google und späterer Chairman bei Alphabet. Den Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden, ein Führungskräfte-Coaching in Anspruch zu nehmen, empfand er als empörenden Affront. Bis er sich schließlich überzeugen ließ – und von den Ergebnissen, sowohl für ihn als auch für Google selbst, absolut begeistert war.

Warum Spitzensportler nicht ohne Coach trainieren

Ich vergleiche das Top-Management gerne mit dem Leistungssport. Immerhin war ich vor meiner Karriere als Top-Managerin und Führungskräfte-Coach eine der schnellsten Sprinterinnen Deutschlands. Im Leistungssport ist es selbstverständlich, dass Profisportler einen Coach an ihrer Seite haben. Denn sie wissen: Spitzenleistungen auf Top-Niveau können sie allein nicht dauerhaft erbringen. Nicht ihr Können garantiert ihnen den Erfolg, sondern ihr Coach! Eine Tatsache, die auf breiter Front akzeptiert ist. Undenkbar als Profi ohne Coach erfolgreich sein zu wollen.

Ich würde mir wünschen, dass sich diese Denkweise auch im Top-Management noch stärker durchsetzt. Denn Leistungsträger sind genau wie Profi-Sportler. Es sind nicht allein ihr Können und ihre Führungskompetenz, die sie an der Spitze bestehen lassen. Wer ganz oben erfolgreich werden, sein und bleiben will, braucht einen kompetenten Sparringspartner an seiner Seite!

Was kostet ein Führungskräfte-Coaching?

Das Bewusstsein für die Bedeutung eines Führungskräfte-Coaches ist ein wichtiger Schritt. In der Praxis scheitern viele Coachings dann aber doch am Preis. Denn – machen wir uns nichts vor – ein professionelles Coaching von einem Coach mit Stallgeruch, der nachweislich über langjährige Erfahrung und breite Referenzen verfügt, ist zurecht nicht billig. Insbesondere wenn es um ein 1:1 Coaching geht, das meiner Erfahrung nach die mit Abstand größte Hebelwirkung entfaltet.

Aber egal, wie hoch die Kosten eines Coachings für Führungskräfte auch ausfallen mögen. Ich kann Ihnen versichern: Versteht Ihr Coach oder Sparringspartner etwas von seinem Geschäft, ist ein Coaching die beste Investition Ihres Berufslebens!

Fallbeispiel: Die Kosten eines Fehlschlags sind kaum mit Geld aufzuwiegen

Vor einigen Wochen erreichte mich die Mail eines Interessenten, mit dem ich drei Jahre zuvor gesprochen hatte. Schon nach wenigen Zeilen war klar: Es handelt sich um einen Hilferuf. Herr Theo P. schreibt: „Damals hatte ich mich gegen die Zusammenarbeit entschieden, weil ich es als zu teuer empfand, bzw. annahm: So schwer kann das ja nicht sein. Ich probiere es mal ohne SparringsPartner. (Letztlich wollte ich Geld sparen.)

Eine Fehlentscheidung, wie sich im Laufe der Zeit herauskristallisieren sollte. Was war passiert? „Ich habe in kurzer Zeit zwei sehr hoch dotierte Jobs verloren, obwohl ich sehr starke Erfolge vorweisen kann. Z.B. habe ich als Geschäftsführer/CEO ganze Bereiche mit 170 Mitarbeitenden und 40 Mio. Euro Umsatz aufgebaut (1. Jobverlust) und eine Firma, die kurz vor der Pleite stand als Geschäftsführer/General Manager objektiv wirtschaftlich gerettet und den Firmenwert von effektiv 0 auf rund 30 – 35 Mio. Euro geführt (2. Jobverlust).“

In der Qualifikation spitze, auf lange Sicht erfolglos

Zwei Jobverluste trotz sehr guten Leistungen? Da musste tatsächlich etwas im Argen liegen. Zumal Theo P. – wie sich später herausstelle – keine Probleme damit hat, einen neuen Job zu finden. Oder wie er es in unserem späteren persönlichen Gespräch ausdrückte: „Die Qualifikation für die Olympischen Spiele ist für mich kein Thema. In der Bewerbungsphase wird wahrgenommen, was ich geliefert habe. Aber weiter komme ich einfach nicht. Aufs Treppchen schonmal gar nicht.

Am Ende bringt es Theo P. in seiner Mail selbst auf den Punkt: „Da ich ja beide Jobs verloren habe, habe ich scheinbar einiges – im Sinne der Entscheider – falsch gemacht. Scheinbar bekomme ich mich auf der obersten Ebene nicht gut genug verkauft, obwohl ich (inhaltlich + finanziell) sehr starke Ergebnisse vorweisen kann.“ In unserem Gespräch ergänzte er: „Auf der inhaltlichen Ebene können mir nur wenige Menschen das Wasser reichen. Ich würde mich zu den Besten der Branche zählen.

Sein Fazit: „Ich kann diese Serie so nicht fortführen, ohne dauerhaft Schaden zu nehmen. Ich titriere mich gehaltlich und von der Position her wieder nach unten. Ich bin mir sehr sicher, dass es daran liegt, dass ich seinerzeit nicht die Gelegenheit ergriffen habe, mit Ihnen „tiefer“ einzusteigen… Um es kurz zu machen: Ich brauche Sie.

Ein ehrlicher Hilferuf, den ich sehr gut nachfühlen kann.

Nur ein (wirklich!) erfahrener Coach ist sein Geld wert

Tatsächlich habe ich sehr viele Klienten, die die Herausforderungen an der Spitze unterschätzen. Denn es sind nicht nur Ihr Können, Ihre Führungskompetenz und Ihr Unternehmergeist, die Sie im Top-Management erfolgreich machen. Mindestens ebenso wichtig ist es, sich souverän auf politischem Parkett bewegen zu können. Sie müssen Hidden Agendas durchschauen können. Und Machtspielen im Unternehmen richtig begegnen. Das hatte auch Theo P. erkannt. In unserem persönlichen Gespräch formulierte er: „Ich vermute, dass ich die ganze Zeit Monopoly nach Halma Regeln spiele und mich dann wundere, dass es nicht klappt. Ich muss lernen, wie man Monopoly nach Monopoly-Regeln spielt. Und so manches mehr.

Besser hätte ich es selbst nicht formulieren können. Genau dafür brauchen Sie einen Coach und Sparringspartner an Ihrer Seite. Keinen reinen Bücherwurm, der über die Jahre theoretisches Wissen angereichert hat. Sondern einen, der das Top-Management aus eigenem Erleben kennt, und zigtausend Stunden mit Gleichgesinnten auf C-Level-Ebene verbracht hat. Nur solche Coaches sind ihr Geld wirklich wert!

Ich weiß aus den Berichten meiner Klienten, dass es da draußen viele Coaches gibt, die sehr von sich überzeugt sind, und den Interessenten das Blaue vom Himmel versprechen. Fühlen Sie diesen unbedingt auf den Zahn! Was die meisten Möchtegern-Coaches gemeinsam haben: Sie sind oftmals Anfang 50 und haben über einen langen Zeitraum im C-Level eines Unternehmens gearbeitet, sind danach allerdings freigesetzt worden. Um es anders auszudrücken: Sie kennen nur wenige (teils nur eine) Chefetage, haben keine breiten Kontakte zu Gleichgesinnten und sind in ihrer Position letztlich gescheitert. Nicht unbedingt die vielversprechendsten Ausgangsbedingungen für ein erfolgreiches Coaching.

Oder um mit den Worten einer Interessentin zu sprechen: „Frau Happich, hören Sie mir auf! Es gibt entsetzlich viele Ex-Geschäftsführer und C-Levels da draußen, die sich C-Level-Coach nennen. Die erzählen mir erstmal 15 Minuten, wie toll SIE sind. Da applaudiere ich erstmal nett und höflich. Aber ich höre nicht ein einziges Mal, dass und wie sie Klienten wie mir geholfen haben…

Können Sie sich den Verzicht auf einen Coach leisten?

Das Beispiel von Herrn Theo P. verdeutlicht, wie falsch Top-Führungskräfte häufig ihren Fokus setzen, wenn es um ein Coaching geht. Anstatt sich einseitig auf die Kostenseite zu konzentrieren, sollten Sie vielmehr fragen: „Können Sie es sich leisten, keinen Coach an Ihrer Seite zu haben?“ Denn das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Coachings erscheint gleich in einem ganz anderen Licht, wenn Sie sich die möglichen Schäden eines Verzichts vor Augen führen. Können und wollen Sie es sich leisten, dass…

Oder aus Sicht eines Entscheiders bzw. aus Unternehmensperspektive: Können und wollen Sie es sich leisten, dass…

Vor kurzem sagte mir ein Interessent: „Wenn wir das hinbekommen und ich die besprochenen Ziele erreiche, wird das wohl einem Mehrwert fürs Unternehmen von mindestens 5 Millionen entsprechen. Wenn ich das nicht mache – und es ändert sich nichts – kostet es mich meine Gesundheit UND meine Familie. Da mag ich ehrlich gesagt kein Preisschild anhängen. Das ist nämlich unbezahlbar. Wenn ich die Investition in Sie mit dem Gewinn für mich und für das Unternehmen oder dem Verlust an Gesundheit und Partnerschaft in Relation setze, ist das echt ein Witz. Eigentlich müssten Sie deutlich mehr für Ihre Dienste verlangen.

Warum ein Coaching manchmal die günstigere Alternative ist

Manchmal spielt einem der Zufall in die Hände. Gerade als ich diesen Artikel schreibe, erreicht mich die E-Mail eines Interessenten. Dieser hatte für viel Geld einen Inverse Headhunter engagiert, um sich mit diesem auf anstehende Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Das Problem: Dessen „Methode“ war zwar solide, in einem Gespräch funktionierte sie allerdings überhaupt nicht.

Beim Lesen meines Beitrags „Vorstellungsgespräch Führungskraft: Auf diese Fragen sollten Sie eine Antwort kennen“ ging dem Interessenten allerdings ein Licht auf. Denn in besagtem Gespräch wurden genau die im Beitrag erwähnten Fragen gestellt – und auch die angeschnittenen Antworten erwartet. Daraufhin kontaktierte mich der Interessent, um den Preis für mein Coaching anzufragen.

Fazit: Ein Führungskräfte-Coach, der seinen Job versteht, ist in vielen Situationen die beste Anlaufstelle. Und ein fokussiertes Coaching kann günstiger sein als die Vorbereitung mit einem kostspieligen Inverse-Headhunter.

Scheitern von Top-Führungskräften ist auch für Unternehmen teuer

Der Verzicht auf einen Führungskräfte-Coach kann sich äußert negativ auf die persönliche Karriereentwicklung auswirken. Aber auch aus Unternehmensperspektive ist es eine höchst fragwürdige Entscheidung, kein professionelles Coaching in Anspruch zu nehmen – insbesondere für Neubesetzungen im C-Level und Vorstand. Denn – das ist kein Geheimnis – eine Fehlbesetzung ist teuer. Richtig teuer. Im C-Level summieren sich die Kosten schnell mal auf ein vierfaches Jahresgehalt. Ein ungeeigneter CEO kann laut einer Studie sogar Kosten von bis zu 50 Millionen Euro erzeugen. Wobei Imageschäden noch gar nicht eingerechnet sind.

Ein weiteres Beispiel: Ich begleite gerade einen Klienten, der im Unternehmen für eine sehr große Transformation verantwortlich ist. Irgendwann fragte ich ihn: „Sag mal, über wie viele Millionen reden wir hier eigentlich – wenn das schief geht?“ Seine Antwort: „Au Backe, über ca. 100 Millionen, und um die 6.500 Mitarbeiter und deren Familien…“ Ihm wurde ganz flau bei dem Gedanken und dann lächelte er: „Und genau deshalb habe ich Sie engagiert. Wenn ich es mit jemand möglich machen kann, dann mit Ihrer Unterstützung/Begleitung.

Vor diesem Hintergrund ist ein Coaching zweifellos die preiswerteste Versicherung für den langfristigen Unternehmenserfolg! Natürlich muss man es gar nicht so negativ sehen. Ein Führungskräfte-Coaching ist nicht nur eine Versicherung, sondern auch eine Triebfeder für den Unternehmenserfolg. Ein gut gecoachter C-Level ist in der Hälfte der Zeit eingearbeitet. Und bringt auch seine direkten Mitarbeiter, seine Mannschaft, seinen gesamten Bereich schneller zum Fliegen.

Fazit: Stellen Sie die richtige Frage

Wenn es um ein Coaching oder eine Sparringspartnerschaft geht, stellen viele Spitzenführungskräfte und Entscheider die falsche Frage. Entscheidend ist weniger „Was kostet mich ein Führungskräfte-Coaching?“ Viel wichtiger ist: „Was kostet es mich, auf ein Coaching zu verzichten?“ So viel ist sicher: Die Kosten für letzteres übersteigen den Preis jedes noch so guten Coaches um ein Vielfaches. Wie ich oben gezeigt habe, lassen sie sich manchmal sogar auf eine Summe beziffern – und die kann im Top-Management locker im Millionenbereich liegen! Mein Appell an alle C-Level, Vorstände, Geschäftsführer und Entscheider: Suchen Sie sich rechtzeitig einen erfahrenen Führungskräfte-Coach! Es gibt kaum eine sinnvollere Investition. Und sparen Sie nicht am falschen Ende. Das rächt sich. Wenn Sie schwer herzkrank sind und eine OP benötigen, würden Sie sich vermutlich auch nicht mit dem neu gestarteten Assistenzart zufriedengeben, oder? Stattdessen würden Sie nach dem BESTEN fragen. Nach dem, der die höchste Überlebensrate unter seinen Patienten hat. Dessen Stundensatz ist Ihnen vermutlich ziemlich egal, Denn sollte die OP schiefgehen – und Sie dabei sterben – bringt Ihnen ein „Sonderangebot“ herzlich wenig. Ich jedenfalls bin in der Hinsicht ziemlich konservativ eingestellt. Und Sie?

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

PS: Sie suchen einen erfahrenen Coach oder Sparringspartner? Dann kontaktieren Sie mich unter info@galileo-institut.de. Als ehemalige Top-Managerin mit 30 Jahren Coaching-Erfahrung kann ich Ihnen in Ihrer individuellen Situation sicher weiterhelfen!

Bild: Andrea Piacquadio / Pexels.com

Schlagwörter: Coaching für Führungskräfte KostenKostenfragePreis Führungskräfte-CoachingSparringspartnerschaft KostenSparringspartnerschaft Preis

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