Vorstandscoaching: So profitieren Sie und Ihr Unternehmen

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Angesichts der großen Gestaltungsmöglichkeiten bedeutet ein Posten im Vorstand für viele C-Level die Krönung ihrer Karriere. Doch die Rolle hat auch Schattenseiten. Massiver Erfolgsdruck, irritierende Machtspiele und gewaltige Herausforderungen machen die Vorstandsposition zu einem der härtesten Jobs der Welt. Umso wichtiger, einen erfahrenen Coach an seiner Seite zu wissen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was Spitzensportler und Top-Führungskräfte gemeinsam haben
  2. Die drei Rollen eines Vorstandscoaches
  3. Bei diesen Herausforderungen unterstützt Sie ein Vorstandscoach
    3.1. Mit Machtspielen an der Spitze umgehen
    3.2. Ehrliches Feedback einholen
    3.3. Transformationsprozesse bewältigen
    3.4. Auf eine neue Rolle vorbereiten
    3.5. Klarheit und innere Zufriedenheit finden
    3.6. Den inneren Druck handeln
    3.7. Endlich Vorstand werden
  4. Vorstandscoaching – Ohne Commitment geht es nicht

Was Spitzensportler und Top-Führungskräfte gemeinsam haben

Für erfolgreiche Leistungssportler ist es selbstverständlich, einen Coach an der Seite zu haben. Denn sie wissen: Egal, wie gut sie selbst sind und wie hoch ihr Potenzial auch sein mag – nicht ihr Können ist ihr Erfolgsgarant, sondern ihr Coach. Im Top-Management ist die Ausgangssituation ähnlich. Um überhaupt langfristig Erfolg haben zu können, müssen Sie Führungskompetenz mitbringen und ein echter Könner sein. Ein guter Coach stellt sicher, dass Sie an der Spitze erfolgreich werden, sind und bleiben

Gerade ein Führungskräfte-Coaching im Vorstand ist eigentlich essenziell, um die vielseitigen Anforderungen an den Job bewältigen zu können. Das unterstreichen schon die nüchternen Zahlen: Jeder zweite im Vorstand hält sich nicht länger als eineinhalb Jahre auf seiner Position!

Umso irritierender ist es, dass bei (angehenden) Vorständen persönliche Bedenken und grundlegende Vorbehalte gegen ein Coaching noch so weit verbreitet sind. Immerhin: Viele Top-Leistungsträger lassen sich irgendwann überzeugen. So etwa Eric Schmidt, Ex-CEO von Google und späterer Chairman bei Alphabet. Als ihm der Vorstandsvorsitzende ein Coaching vorschlug, war er zunächst empört. Nachdem er das Coaching über eine lange Zeit wahrgenommen hatte, stellte er schließlich fest, dass das Coaching ihm selbst, aber auch Google enorm viel gebracht hatte.

Die drei Rollen eines Vorstandscoaches

Ich selbst coache seit rund 30 Jahren Spitzenführungskräfte – insbesondere Vorstände. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein guter Coach drei Rollen einnehmen muss, um einen Vorstand ganzheitlich unterstützen zu können:

  1. Sparringspartner: Als Sparringspartner ist der Coach Gleichgesinnter auf Augenhöhe. Er hat ein offenes Ohr für die Anliegen und Probleme seines Klienten – und ist in der Lage ehrliches Feedback zu geben.
  2. Mentor: Um wirklich gute Ratschläge geben zu können, muss ein Coach die Erfahrungen seines Klienten teilen können. Eigene Erfahrungen im Top-Management sind meist die Grundlage, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.
  3. Executive-Coach: Und natürlich unterstützt Sie ein Coach auch mit konkreten Ratschlägen, Ideen und Lösungsansätzen. Persönliche Fragen und Bedenken sollten Sie immer mit einem guten Gefühl ansprechen können.

Letztlich ist es diese Verzahnung aus drei Rollen, gepaart mit Urteilsvermögen, Berufserfahrung und Integrität, was einen guten Vorstandscoach auszeichnet.

Bei diesen Herausforderungen unterstützt Sie ein Vorstandscoach

In der Regel kommen Klienten mit ganz konkreten Problemen und Herausforderungen zu mir. In meinem Vorstandscoaching geht es daher oft um sehr klar umrissene Themen. Im Folgenden nehme ich sieben typische Herausforderung in den Fokus, die ich in Variation immer wieder mit Klienten in verschiedensten Unternehmen bespreche.

1.) Mit Machtspielen an der Spitze umgehen

Allen Ansätzen einer modernen Führungskultur zum Trotz: In der Vorstandsetage sind Machtspiele und Hidden Agendas nach wie vor an der Tagesordnung. Mein Klient, Herr A., der in den Vorstand befördert worden war, musste das am eigenen Leib erleben. Immer wieder lobte ihn einer seiner Vorstandskollegen geradezu überschwänglich für seine Leistungen. Und allmählich begannt A. ihm zu vertrauen. Auch dann noch, als dieser ihn plötzlich um „kleine Gefälligkeiten“ bat, die A. gerne erfüllte, auch wenn sie eigentlich außerhalb seines Kompetenzbereichs lagen. Zumal der Vorstandskollege versicherte, auch künftige Projekte von A. zu unterstützen. Tatsächlich aber sollte es nie dazu kommen. Und Herr A.? Versank in Selbstzweifeln – reichte seine Leistung womöglich einfach nicht aus, um sich die Unterstützung des Kollegen verdient zu haben? Es dauerte, bis ihm im Coaching dämmerte: Er war Opfer eines simplen Machtspiels geworden.

2.) Ehrliches Feedback einholen

Als Vorstand gehören Sie zu den einflussreichsten Personen im Unternehmen. Das heißt: Sie können so richtig etwas im Sinne des Unternehmens bewegen. Zugleich hat Ihre Position aber auch einen unerwünschten Nebeneffekt. Viele Menschen in Ihrem Umfeld tun sich plötzlich schwer damit, sie zu kritisieren. An ehrliches Feedback zu kommen, das Ihnen neue Impulse geben könnte, ist daher gar nicht so leicht. Und noch fataler: Erfahren Sie über einen langen Zeitraum hinweg nur Bestätigung, beeinträchtigt das auch Ihre Fähigkeit zur Selbst-Reflexion.

Denn wenn man an der Spitze immer wieder neue „Erfolge einfährt,“ zieht schnell mal der „Größenwahn“ ein. Macht, Anerkennung und Ja-Sager können auch eigentlich geerdeten Top-Führungskräften die Bodenhaftung entreißen, sodass sich diese zu dem „Arschloch“ entwickeln, das sie nie sein wollten. Da diese Entwicklung schleichend ist, bitte mich viele Klienten immer wieder die (kritische) Selbstreflexion zu aktivieren und sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

In einem Interview mit dem Manager Magazin bringt es die Personalberaterin Stephanie Schorp auf den Punkt: „Sie haben es ja jüngst selbst in ihrem Magazin berichtet, dass die „Guten“ und die, die weiter sind unter den Führungskräften, ein Schattenkabinett oder einzelne Berater mitunter über lange Zeit beauftragen, weil ihnen genaue diese selbstkritische Reflexion fehlt oder ihnen keiner intern die Wahrheit sagt beziehungsweise neue Impulse gibt.

Umso wichtiger ist es, im Vorstand nicht nur Schmeichler, sondern einen Sparringspartner an der Seite zu haben, der einem ehrliches Feedback auf Augenhöhe geben kann.

3.) Transformationsprozesse bewältigen

Kein Unternehmen bleibt von Change-Prozessen verschont. Gut möglich, dass Sie sogar eigens dafür eingestellt worden sind, die Transformation im Unternehmen zu wuppen. Das allerdings erweist sich oft schwieriger als gedacht. Etliche Change-Projekte scheitern – und beenden Vorstandskarrieren vorzeitig. Im Vorstandscoaching arbeiten wir gemeinsam daran, dass das nicht passiert.

Zunächst identifizieren wir dabei die größten Herausforderungen für den anstehenden Transformationsprozess. Oft sind es nämlich gar keine technischen Hindernisse, die die Transformation ausbremsen. Sondern Widerstände aus dem Team, weil Mitarbeiter nicht ausreichend abgeholt worden sind. Häufig ist aber auch mangelndes Engagement oder Commitment des Vorstandsvorsitzenden das Problem.

So sagte mir ein Vorstandsvorsitzender tatsächlich einmal folgende Sätze: „Der Technik-Vorstand soll das einfach mal machen mit der Transformation. Alles auf Links drehen, sodass wir als Unternehmen nicht den Anschluss verlieren. Prinzipiell hat er freie Hand – solange er mich in Ruhe lässt und ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern kann.“ Um mit einem solchen Menschen umgehen zu können, brauchen Sie die richtige Strategie!

4.) Auf eine neue Rolle vorbereiten

Rund 60 Prozent aller neuen Mitglieder in einem Vorstandsteam sagen rückwirkend, dass sie sich nicht genug auf ihre neue Rolle vorbereitet haben. Das ist mit ein Grund dafür, dass viele Top-Manager die erste Zeit ihrer neuen Vorstandsposition als sehr belastend empfinden – und vorzeitig das Handtuch werfen.

Es ist daher geradezu essenziell, dass Sie sich gründlich auf Ihre neue Rolle vorbereiten. Wie es richtig geht, zeigt Franz Reif, Vorstandsmitglied bei der österreichischen Sparkasse der Stadt Amstetten AG. In meiner Podcast-Reihe verriet er mir exklusiv, wie er seinen Seitstieg auf Vorstandsebene im Finanzbereich plante und durchführte. Sein Erfolgsrezept: Er suchte frühzeitig den Kontakt zu Stakeholdern, Partnern, Entscheidern und Führungskräften – und führte in der 5-monatigen Pre-Boarding-Phase etliche Kennenlerngespräche. Und das machte sich bezahlt. In Folge der vielen Gespräche war Reif schon bekannt und akzeptiert, als er seinen ersten Arbeitstag antrat.

Hier geht es zur Podcast-Reihe mit Franz Reif:

5.) Klarheit und innere Zufriedenheit finden

Viele Vorstände kennen diese Situation: Äußerlich sind Sie erfolgreich, aber innerlich brodelt es. Ein vermeintliches „Luxusproblem“. Über kurz oder lang führt die Unzufriedenheit dann aber entweder zur inneren oder zur realen Kündigung. Tatsächlich entscheiden sich nicht wenige Vorstandsmitglieder für einen solchen Neustart in der Karrieremitte. Allerdings ohne die Gründe ihrer Unzufriedenheit erforscht zu haben. Mit dem Ergebnis, dass sie sich schnell in exakt der gleichen Position wiederfinden. Ein Klient, seinerzeit Vorstand bei einem DAX-40 Konzern, war geradezu der Prototyp eines solchen notorischen Unternehmenswechslers. Bis seine Frau schließlich ein Veto einlegte: „Immer, wenn du unzufrieden wirst, suchst du dir ein anderes Unternehmen. Das Problem bist du und nicht dein Arbeitgeber. Sieh zu, dass du das änderst.

Im Coaching finden wir heraus, was wirklich hinter Ihrem „Luxusproblem“ steckt. Am Ende besitzen Sie Klarheit – und können endlich Ihre Idealposition besetzen. Im Einklang mit Ihren Werten und ohne sich zu verbiegen.

6.) Den inneren Druck handeln

Erhebliche Einflussmöglichkeiten sind die eine Seite der Medaille eines Vorstandspostens. Erfolgsdruck die andere. Gut möglich, dass Sie als Vorstand in eine Situation geraten, in der Sie der innere Druck geradezu zu paralysieren scheint. Hält diese Schockstarre lange genug an, schlägt sich das massiv auf die Performance nieder.

So erging es auch meinem Klienten Till B. Er sollte die Verantwortung übernehmen, nachdem zwei Unternehmensbereiche zusammengelegt worden waren. Doch der einst so kreative und ideenreiche Hands-on-Typ kollabierte schlicht unter dem Druck der immensen Verantwortung. Im Coaching erzählte er mir: „Ich bin total blockiert von der gefühlten Verantwortung und dem Anspruch an mich, dass ich die Aufgabe wuppen müsse. In der Folge mutiere ich gerade zu einem komplett anderen Menschen. Ich bin nur noch am Denken und bekomme nichts mehr auf die Bahn. Der Chef macht Druck und ich fühle mich überfordert.

Im Anschluss entwickelten wir schließlich Strategien, wie er den Druck künftig besser handeln kann. Eine Schlüsselerkenntnis dabei: Nicht etwa sein Vorgesetzter war es, der den größten Druck auf ihn ausübte, sondern er selbst.

7.) Endlich Vorstand werden

Sie sind noch kein Vorstand, wollen Ihren Traum aber schnellstmöglich wahr werden lassen? Auch bei diesem Mammut-Projekt unterstützt Sie ein Sparringspartner und Coach. Zum Beispiel bei der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch. Nach meiner Erfahrung werden Vorständen in spe im Vorstellungsgespräch drei Fragen gestellt:

  1. Wie wollen Sie die nächsten 5 Jahre gestalten?
  2. Welche Rolle wollen Sie in welcher Phase einnehmen?
  3. Wofür stehen Sie?

Auf diese Fragen sollten Sie eine überzeugende Antwort geben können!

Über Ihre Chancen auf einen Vorstandsposten entscheidet allerdings nicht nur das Bewerbungsgespräch. Viel wichtiger ist Ihre Vorbereitung und die Qualität Ihres Netzwerks. Nur wenn Sie die wahren Entscheider im Unternehmen kennen – und Beziehungen zu diesen aufbauen – kann der Sprung an die Spitze gelingen.

Bestes Beispiel hierfür: Meine Klientin Claudia B. Sie bekam – scheinbar aus heiterem Himmel – das Angebot, zur Finanzvorständin aufzusteigen. Es zeigte sich: Der Grund für ihre Beförderung war ihre außerordentlich gute Beziehung zum CEO. Denn dieser wusste, dass er sich mit Claudia B. eine loyale Mitarbeiterin in den Vorstand holt, auf die er sich verlassen konnte.

Vorstandscoaching – Ohne Commitment geht es nicht

Ein Vorstandscoaching kann nur erfolgreich sein, wenn Sie sich zu 100 Prozent auf Ihren Coach einlassen. Das heißt: Sie müssen Commitment zeigen. Anderenfalls sind nachhaltig positive Änderungen nicht zu erwarten. Klienten, die das nötige Commitment vermissen lassen, lehne ich daher grundsätzlich ab. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung: Wer ein Coaching mit der nötigen Ernsthaftigkeit betreibt, erreicht seine Ziele. 99 Prozent meiner Klienten können das bestätigen!

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

PS: Sie sind Vorstand und müssen eine konkrete Herausforderung bewältigen? Oder Sie wünschen sich einfach eine Sparringspartnerschaft auf Augenhöhe? Dann kontaktieren Sie mich unter info@galileo-institut.de. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Sie im Vorstand erfolgreich werden, sind und bleiben!

Bildquelle: igolaizola / stock.adobe.com

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