So bekommen Sie von Ihrem „Boss“, was Sie brauchen – Führen nach oben!

Moderne Führung

Als Leistungsträger wissen Sie, dass „Führen“ nicht nur den Aufbau und die Leitung eines leistungsfähigen Teams meint. Um wichtige Entscheidungen voranzubringen und ihre Abteilungsziele zu erreichen, brauchen Sie genauso wie bei der Generierung von innovativen Ideen und dem Setzen von neuen Zielen die Unterstützung Ihres Vorgesetzten. Doch wie bekommen Sie, was Sie brauchen? Was sind die wichtigsten Erfolgsprinzipien des Führens nach oben?

Grundsätzlich gilt: Definieren Sie klar, was Sie erreichen wollen, gehen Sie mit Respekt und Takt vor und denken Sie sich in die Situation und die Bedürfnisse Ihres Gegenübers ein. Denn: Je nachdem, ob Sie es mit einem Vorgesetzten auf der mittleren Führungsebene oder aber im Top Management zu tun haben, gelten unterschiedliche Spielregeln und eine andere Strategie führt zum Erfolg!

Wie in vielen anderen Business-Bereichen lassen sich interessante Analogien mit der Natur herstellen, die uns dabei unterstützen, komplexe Strukturen zu erfassen, nachhaltig und klug zu handeln. Ich spreche hier analog zur „Bionik“, die sich mittlerweile in der Technikwelt fest etabliert hat, bei strategischen Fragen von der „bioSystemik“.

Fakten, Inhalte, Argumente
Wie eine Blume, die nur unter den notwendigen Lebensbedingungen ihre volle Blütenpracht entfaltet, braucht auch Ihr Team den richtigen Rahmen. Und um diesen zu schaffen, brauchen Sie Ihren Vorgesetzten. Nehmen wir an, Sie haben es mit einem Chef im mittleren Management zu tun. Hier gelten vor allem Ziele und Ergebnisse, die Kommunikation ist im Regelfall auf Augenhöhe, offen und direkt. Sie können also Ihren Vorgesetzten mit Inhalten, Fakten und Argumenten davon überzeugen, dass er Ihnen gibt, was Sie brauchen. Zeigen Sie ihm dazu klar, dass Sie mit Ihrem Team an der Erreichung seiner Ziele arbeiten, machen Sie ihm Vorschläge und bringen Sie Ideen ein.

…Emotionen, Politik, Beziehungen
Eine ganz andere Welt mit ihrer eigenen Sprache und ihren eigenen Gesetzen ist dagegen das traditionelle Top-Management. Selbst Führungskräfte, die schon lange Jahre im Mittelmanagement tätig waren, betreten oft völliges Neuland. Hier geht es weniger um Ziele und Ergebnisse, sondern um Emotionen, Interessenlagen, Beziehungen, politisches und strategisches Kalkül. Die Kommunikation ist meist hierarchisch, indirekt und doppelbödig. Das Beziehungsgeflecht im Top-Management ist vergleichbar mit einem Ökosystem, das sich selbst regelt und steuert. Um es verstehen und für seine Vorteile nutzen zu können, muss man das komplexe Zusammenspiel der beteiligten Personen verstehen. Wer hier ein Anliegen durchsetzen möchte, geht im Normalfall nicht eine einzelne Zielperson direkt an, sondern muss zunächst Allianzen und Gegnerschaften erkennen. Erst dann kann er das ganze System durch geschicktes, indirektes Taktieren in die richtige Richtung lenken. Zwar sind in vielen Unternehmen mittlerweile Tendenzen zu einer moderneren, transparenteren Top-Etage erkennbar. Es ist aber oft schwer einzuschätzen, auf welcher Entwicklungsstufe zur Modernisierung es aktuell steht. Es ist daher auf jeden Fall sinnvoll, die konservativen, klassischen Spielregeln zu kennen.

Ein ganz wichtiger Aspekt zum Schluss: Sie sollen und können Ihren Chef nicht ändern! Nehmen Sie ihn an, wie er ist. Mit dieser Haltung verbessern Sie Ihre Erfolgsaussichten ganz erheblich.

Wie Sie sind Ihre Erfahrungen mit dem „Führen nach oben“? Ich freue mich über Ihre Kommentare!

Ihre Gudrun Happich

Schlagwörter: bioSystemikführungskräfteLeistungsträgermittleres management

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