Frauen, hört auf zu träumen?
Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich denke: Geschlecht ist keine Qualifikation. Man sollte keine Nachteile, aber auch keine Vorteile im Job haben, nur weil man Mann oder Frau ist. Normalerweise verfolge ich diese ganze Quotendiskussion ja nur am Rande – über diesen Artikel in der Wirtschaftswoche bin ich aber doch gestolpert: „Die entzauberten Top-Managerinnen.“
Vom Ponyhof und fehlender Expertise
Das Thema: Frauen, die im Zuge der Quoten-Diskussion auf Top-Positionen gelangt sind, dort große Probleme hatten und zum Teil bereits wieder entlassen wurden. Die Einschätzungen dieses Scheiterns, die in dem Artikel zum Teil zitiert werden, finde ich so tendenziös (Ponyhof, Wunschkonzert, mangelnde Expertise…), dass ich mich ein wenig geärgert habe. Erst auf Seite 3 kommt der meines Erachtens entscheidende Punkt: Da werden Fachkräfte von Unternehmen in Top-Führungspositionen gehievt, ohne jedes Training. Unter solchen Bedingungen wäre alles andere als Scheitern schon sensationell – mit der Qualifikation der Frauen hat das rein gar nichts zu tun.
Ins kalte Wasser geworfen
Ich coache nun seit 20 Jahren Führungskräfte, meine Erfahrung: 1. Ohne richtige Vorbereitung ist es kaum möglich sich auf dem hochpolitischen Parkett des Top-Managements zu behaupten 2. Das Geschlecht spielt bei den Leistungsträgern, die in Unternehmen etwas bewegen wollen, keinerlei Rolle.
Wie der Einstieg ins Top-Management gelingt, welche besonderen Regeln dort herrschen und wie man sich dort durchsetzen kann, ohne sich zu verbiegen – zu diesen Themen finden Sie hilfreiche Tipps in meinem You Tube Kanal. Und auch in meinem Buch „Ärmel hoch!“ geht es in Kapitel 10 darum, wie man an der Unternehmensspitze bestehen kann. Hier können Sie reinlesen.
Ihre Gudrun Happich