Wie Change Prozesse im Unternehmen gelingen
Der Fisch stinkt von oben heißt es und wir wissen alle, was damit gemeint ist. Im Umkehrschluss bedeutet das: Auch echter Wandel kann nur oben beginnen. In diesem Beitrag lesen Sie,
- warum Change Management immer in der Führungsebene beginnt,
- inwiefern mangelnde Führung Change Prozesse scheitern lässt und
- warum gute Führung noch immer nicht die Regel ist.
Change Management: Herausforderungen in der Führungsebene
Seit 2010 untersucht die Mutaree-Studie im Auftrag von Handelsblatt Online im Zweijahrestakt die Change-Fitness von Unternehmen. Schon früh waren die befragten Leitenden aus 280 Unternehmen einhellig der Meinung, dass der entscheidende Faktor für den Erfolg von Veränderungsprozessen in Unternehmen die Persönlichkeit der verantwortlichen Führungskraft und Soft Skills wie Ehrlichkeit und Sensibilität sind. Und das hat sich auch bei der jüngsten Studie (2020/2021) nicht geändert. Hinsichtlich der Zielerreichung von Change-Prozessen zeichnet die Studie allerdings ein düsteres Bild. Lag die durchschnittliche Erfolgsquote der letzten 10 Jahre noch bei 22,16% liegt sie für die Jahre 2020/2021 nur noch bei mageren 16%. Die Gründe hierfür dürften maßgeblich in der Führungsebene zu suchen sein.
Mangelnde Führung lässt Change Management scheitern
Dass erfolgreiches Change Management allzu oft an Führungskräften scheitert, legt auch der Change Management Kompass 2020 von Porsche Consulting nahe. Mangelnde Führung rangiert hier auf Platz 2 der häufigsten Ursachen des Scheiterns von Change-Projekten. Immerhin 73% der befragten 90 Führungskräfte der größten deutschen Unternehmen stimmten dem zu. Noch eindeutiger werden die Zahlen, wenn man den Blick auf die Wirkfaktoren der strategischen Transformation lenkt. So sind 99 Prozent aller Studienteilnehmer der Auffassung, dass Change Prozesse durch Top-Manager vorgelebt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Das Fazit ist also eindeutig: Der Ball liegt bei Ihnen als Spitzen-Führungskraft!
Gute Führung ist nicht die Regel
Die zitierten Studien sind weder die ersten noch die einzigen, die die immense Bedeutung einer guten Führung für erfolgreiches Change Management in den Vordergrund rücken. Und mit guter Führung meine ich dabei in erster Linie menschliche Qualitäten, die ein Arbeiten auf Augenhöhe ermöglichen und Vorbildfunktion haben.
Umso paradoxer ist es, dass nach wie vor in vielen Unternehmen ein Führungstypus am Ruder zu sein scheint, der Mitarbeiter nicht ausreichend mitnimmt.
Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Fallbeispiel aus dem Harvard Business Manager. Hier wird von einer indischen Tochterfirma eines US-Unternehmens berichtet, die zwar reihenweise Aufträge an Land zieht, der aber zugleich aufgrund des narzisstischen Führungsstils des Niederlassungsleiters reihenweise die besten Mitarbeiter davon laufen.
Fazit: Erfolgreiches Change Management braucht Vorbilder
Schnelle Gewinne oder nachhaltiger Erfolg – viele Unternehmen entscheiden sich noch immer für ersteres und nehmen dafür einen autoritären, narzisstischen Führungsstil in Kauf. Meine Empfehlung: Machen Sie es anders! Denn die so erkauften Gewinne, sind die Verluste von morgen. Erfolgreiches Change Management setzt eine gute Führungkraft mit Vorbildcharakter voraus. Das belegen unterschiedlichste Studien immer wieder.
Sie hören lieber?
Hier geht es zur passenden Episode in meinem Podcast „Leben an der Spitze“:
Wie Change-Prozesse im Unternehmen erfolgreich gelingen | RAUS AUS DEM HAMSTERRAD #237
Herzliche Grüße
Gudrun Happich
PS: Sie möchten Change Prozesse erfolgreich durchführen und das Potenzial Ihrer Rolle als Führungskraft dabei voll ausschöpfen? Dann kontaktieren Sie mich unter info@galileo-institut.de! Im Coaching erarbeiten wir gemeinsam, wie Sie am besten vorgehen.
Foto von Pexels / Vlada Karpovich